In seiner Predigt sagte Benedikt, das vergangene von der Kirche ausgerufene Priesterjahr hätte ein Jahr der Freude sein sollen, habe stattdessen aber „Sünden von Priestern“ ans Licht gebracht, „vor allem den Missbrauch der Kleinen“. „Auch wir bitten Gott und die Betroffenen um Vergebung und versprechen, dass wir alles tun wollen um sicherzustellen, dass ein solcher Missbrauch nicht wieder vorkommt“, erklärte Benedikt.
Den Skandal nannte er einen Ruf nach einer Reinigung der Kirche. Er kündigte an, junge Männer vor der Aufnahme des Priesterberufs künftig genauer zu überprüfen. „Wir werden tun, was wir können, um die Echtheit ihrer Berufung zu prüfen, und uns bemühen, die Priester auf ihrer Reise zu begleiten“, sagte der Papst.
Ähnliche Äußerungen im April und Mai
Das kirchliche Priesterjahr war überschattet von der Aufdeckung Hunderter Missbrauchsfälle und der zögerlichen Reaktion des Vatikans auf die Vorwürfe. Nach anfänglichem Schweigen hatte Benedikt im April auf Malta und dann im Mai auf dem Weg zu einem Besuch in Portugal eingeräumt, dass „die Sünde in der Kirche selbst existiert“. Aus den Reihen des Vatikans hatte es zunächst geheißen, die Medien und antikatholische Lobbygruppen seien für den Skandal verantwortlich.
Angesichts der Vorwürfe gegen die Kirche hat auch Benedikts Ansehen Schaden genommen. Er war in den 80er Jahren Erzbischof von München, als er eine Therapie für einen mutmaßlichen pädophilen Priester genehmigte. Der Mann durfte noch während der Therapie seine seelsorgerische Tätigkeit wieder aufnehmen. Später verging er sich erneut an einem Jungen.
AP
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