In öffentlichen ParkanlagenElf Kilometer an Ausstellungen: In einem Jahr eröffnet „Luxembourg Urban Garden“

In öffentlichen Parkanlagen / Elf Kilometer an Ausstellungen: In einem Jahr eröffnet „Luxembourg Urban Garden“
Eines von 26 kurzlebigen Gartenprojekten der LUGA: „Urban Oasis“ wird in Clausen nahe der Alzette zu finden sein Foto: Atelier Loos van Vliet

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Sechs Monate haben Garten- und Naturfreunde Zeit, die elf Kilometer an Ausstellungen zu entdecken: In einem Jahr öffnet die „Luxembourg Urban Garden“, kurz LUGA, ihre Türen, doch nur im übertragenem Sinn: Die Gartenschau findet vom 7. Mai bis zum 18. Oktober 2025 in öffentlichen Parkanlagen mitten im Grüngürtel der Stadt Luxemburg, auf dem Kirchberg und in Ettelbrück statt.

Die Generalkoordinatorin des Events, Ann Muller, stellte am Dienstagnachmittag im Mudam das Programm der temporären und größtenteils kostenlos zugänglichen Ausstellung vor. Vom 7. Mai bis zum 18. Oktober 2025 steht an fünf Standorten in Luxemburg-Stadt – Stadtpark, Petrusstal, Alzettetal, Kirchberg-Plateau – und in Ettelbrück die Natur im urbanen Raum im Mittelpunkt.

Das Motto der Luga lautet „Unsichtbares sichtbar machen“, zugleich auch der Name eines der zentralen Projekte der LUGA: „Show the Unshow, See the Unseen“ des deutschen Kurators der Ausstellung ist eine Art Kunstspaziergang vom Stadtpark bis zum Alzettetal, wobei die Besucher emblematische Orte entlang des Weges entdecken oder wiederentdecken können. Mehrere Rednerinnen betonten diesen Punkt: Die LUGA sei die Gelegenheit, das kulturelle Erbe unserer Stadt in den Vordergrund zu stellen und eine gute Art und Weise des „Nation Brandings“.

26 urbane Gärten sowie fünf größere Kunst- und Landschaftsinstallationen warten auf die Besucher in den genannten Orten der Hauptstadt: Sie thematisieren das Nebeneinander von Mensch und Natur in einer städtischen Umgebung (Details zu den Gärten und Projekten finden Sie im Internet unter www.luga.lu).

Plan der LUGA-Orte in der Hauptstadt
Plan der LUGA-Orte in der Hauptstadt Grafik: LUGA

Neues war bei der Pressekonferenz auch vom geplanten Park Mansfeld zu erfahren. Im November 2022 startete die Gemeinde Luxemburg einen europäischen Ideenwettbewerb, mit dem sie das Mansfeld-Areal im Stadtteil Clausen hervorheben und reaktivieren möchte. Bei der letzten Sitzung der Jury im Mai 2023 wurden zwei Projekte auserwählt: Logis Mansfeld der Büros Kaell Architecte und Areal Landscape Architecture sowie Renaissance de Mansfeld der Büros Urban Agency und Binario Architectes. Die LUGA hat sich mit der Stadt Luxemburg zusammengeschlossen, um zusammen mit den von der Jury ausgewählten Unternehmen einen Laborgarten zu realisieren, der sich an den eingereichten Entwürfen orientiert. Das luxemburgische Landschaftsarchitekturbüro Areal wird einen temporären Garten bauen, der Ideen für den Mansfeld-Park testen soll.

Das geplante Wohnbauviertel „Kuebebierg“ wird einen lokalen Bauernhof erhalten: Den Bebauungsplan des Wohnprojekts gibt es zwar noch nicht, aber der Bauernhof wird für die LUGA fertig sein, versprach Bürgermeisterin Lydie Polfer. Ursprünglich sollten hier auch landwirtschaftliche Produktionsmaschinen ausgestellt werden, was sich aber als kompliziert erwies. So sei man auf die Idee gekommen, die „Bauernstadt“ Ettelbrück mit ins Boot zu nehmen. Deren Bürgermeister Bob Steichen sagte, man sei stolz, als kleine Stadt seinen Beitrag leisten zu können und den Spitznamen „Bauernstadt“ akzeptiere er gerne. Dort wird u.a. die „Foire agricole“ in das Programm der LUGA integriert.

Die LUGA sei zwar als zeitlich begrenzte Ausstellung konzipiert, doch es sei nicht ausgeschlossen, dass das eine oder andere Projekt auch eine dauerhafte Bleibe in der Hauptstadt finden könnte, falls es denn gut beim Publikum ankommt, ließ Bürgermeisterin Lydie Polfer wissen.

Die Renaturierung der Petruss, die kein Projekt im Rahmen der LUGA ist, wird in die Gartenschau integriert. Anhand der zweiten Phase, die dann noch nicht abgeschlossen sei, könnten die Besucher ganz praktisch sehen, wie eine Renaturierung vonstattengeht. Im Gegensatz zu den Gartenschauprojekten, die jeweils zur Hälfte von der Stadt und vom Staat finanziert werden, wird dieses Projekt zu 100 Prozent von der Gemeinde getragen.

Die LUGA war ursprünglich schon für 2023 geplant, doch wegen der Corona-Epidemie war der Zeitplan nicht einzuhalten gewesen. Das hatte der damalige Landwirtschaftsminister Romain Schneider im Oktober 2021 auf der eigens hierfür einberufenen Pressekonferenz erklärt.