GeneralversammlungNeues Logo, neue Webseite und mehr Organspender: Protransplant.lu zieht Bilanz

Generalversammlung / Neues Logo, neue Webseite und mehr Organspender: Protransplant.lu zieht Bilanz
Die Vereinigung freut sich darüber, dass eine ihrer langjährigen Forderungen umgesetzt wurde Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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In Luxemburg nimmt die Zahl der gespendeten Organe (sieben Spender mit zusammengerechnet 18 gespendeten Organen 2023*) zu. Man sei jetzt im Durchschnitt der Eurotransplant-Statistik, meinte die Präsidentin von Protransplant.lu Christiane Bourg anlässlich der Generalversammlung.

Dass sich die Lage verbessert hat, sei auch ein Ergebnis der Arbeit von Luxembourg Transplant und Protransplant.lu sagte Bourg und verwies auf die unermüdliche Aufklärungsarbeit der Vereinigung. Im Jahr 2023 lag der Fokus der Informationskampagnen auf den sozialen Medien, ohne die traditionellen Informationsstände bei Veranstaltungen und Konferenzen in Schulen zu vernachlässigen. Darüber hinaus wurden ein neues Logo und eine neue Internetseite geschaffen.

Von der Verteilung der Organspenderpässe mit Informationen an alle Haushalte musste man wegen des neuen Gesetzes absehen. Man arbeite aber mit den zuständigen Instanzen an einer Lösung. Es wäre wichtig, zumal Protransplant.lu den Status der Gesellschaft des öffentlichen Nutzens hat.

Ernennung eines Referenten in allen Kliniken

Dass sich die Zahl der Organspenden in Luxemburg erhöhe, sei hauptsächlich der Tatsache, dass endlich die langjährige Forderung, nämlich die Ernennung eines Referenten für Organspende in allen Kliniken des Landes, in die Tat umgesetzt wurde, gewesen. Die Resultate geben uns recht, sagte Bourg und fügte hinzu: „Darauf sind wir stolz.“

Außerdem wird weiterhin eine verbesserte legale Basis bei Organspenden gefordert. Bis dato habe nur das Nein eine legale Basis, aber das Ja zur Spende auf dem Pass nicht. Hier werde immer noch die Familie gefragt. Das Ja zur Spende in der Patientenakte soll legal werden. Unbedingt müsse man auch die entstehenden Unkosten der Kliniken und die Entschädigung der Ärzte bei der Entnahme von Organen bei der CNS in die Nomenklatur aufnehmen.

Der Kassenbericht von Fernand Kneip sowie alle anderen Berichte wurden einstimmig angenommen. Neu im Vorstand ist Fiona Lenert. Zum Abschluss der Versammlung ging Christiane Bourg auf die Zusammenarbeit mit dem „Plooschter Projekt“ ein. Diese sei sehr gut gewesen und werde weitergeführt, zumal beide Vereinigungen etwa das gleiche Ziel verfolgen.


*) Zahlen von Eurotransplant

Der Autor dieser Zeilen lebt seit zwölf Jahren mit einem Spenderorgan.


3 Fragen an Christiane Bourg

Christiane Bourg, Vorsitzende der Vereinigung
Christiane Bourg, Vorsitzende der Vereinigung Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Die Zahl der Organspenden in Luxemburg hat sich verbessert. Ihre Meinung dazu?

Ja, die Lage hat sich verbessert. Wir liegen jetzt, was die Zahl der gespendeten Organe angeht, auf 1 Million Einwohner berechnet im Durchschnitt von Eurotransplant.

Ist das auf die Arbeit von Protransplant.lu und Luxembourg Transplant zurückzuführen?

Ja, ich bin sogar so vermessen, zu sagen, dass hauptsächlich die Erfüllung unserer langjährigen Hauptforderung, nämlich in allen Kliniken des Landes einen Referenten, der zuständig für Organspenden ist, einzusetzen, zu Erfolg geführt hat. Wenn eine Person mit Hirntod gestorben ist, soll sich dieser Referent um eine eventuelle Organspende kümmern. Ich betone auch, dass der Präsident von Luxembourg Transplant, Prof. Dr Braun, gesagt hat, dass dies uns in Luxemburg ein gutes Stück vorangebracht hat.

Welche Schwerpunkte wird Protransplant.lu in den kommenden Wochen und Monaten setzen?

Das sind mehrere, wir werden zusammen mit Luxembourg Transplant unsere Forderungen formulieren und Kontakt mit der neuen Ministerin aufnehmen. Wir werden geschlossen auftreten und wollen über einige wichtige Punkte wie die Tarifierung der Kliniken und Ärzte bei Organentnahmen, den „Explantationen“ sowie über die legale Basis des Organspenderausweises reden