Holocaust-GedenkenResistenzmuseum lädt russischen Botschafter ein – und dann wieder aus

Holocaust-Gedenken / Resistenzmuseum lädt russischen Botschafter ein – und dann wieder aus
Nie vergessen: Das Werk eines unbekannten Fotografen zeigt Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz nach ihrer Befreiung durch die Rote Armee im Januar 1945 Foto: Public Domain

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Peinliche Panne: Der russische Botschafter in Luxemburg, Dmitry Lobanov, ist vom Nationalen Widerstandsmuseum in Esch eingeladen worden, am kommenden Samstag an der Gedenkfeier teilzunehmen, die anlässlich des „Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ veranstaltet wird.

Dies hatte zunächst L’essentiel gemeldet – und dem zerknirschten Museumsdirektor Frank Schroeder die Aussage entlockt, die Einladung sei versehentlich passiert und der Diplomat aber „nun nicht mehr eingeladen“. In einem auch bei X/Twitter veröffentlichten Brief protestiert der ausgeladene Diplomat dagegen, dass ihm am 9. Januar erst die Einladung und am 22. Januar dann die Annullierung zugeschickt wurde. Er sieht darin „Geschichtsvergessenheit“.

Der Botschafter argumentiert, dass man schließlich „das Land“ auslade, das vor bald 79 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz befreit habe. Zudem habe das Land 27 Millionen Menschen verloren, bis die Welt, und auch Luxemburg, vom Nazijoch befreit war.

Bei L’essentiel erinnert ein Kommentator an die einfache Tatsache, dass keine russische Armee Auschwitz befreit hat, sondern eine „rote“, also die der Sowjetunion. Und dieser gehörte ab 1922 auch die Ukraine an, die wiederum am Samstag auch in Esch vertreten sein wird. Damit werde also auch die Großtat der Roten Armee ausreichend gewürdigt.

Robert Hottua
26. Januar 2024 - 9.02

Ab 1933 haben die katholischen luxemburgischen gesellschaftlichen Kräfte den Autoritätsgedanken des Faschismus und des Nationalsozialismus begrüßt und bejaht. MfG Robert Hottua