TischtennisFinal-Hinspiel: Berburg dreht gegen Hostert/Folschette verloren geglaubte Partie

Tischtennis / Final-Hinspiel: Berburg dreht gegen Hostert/Folschette verloren geglaubte Partie
Michael Schwarz glich für Berburg zum zwischenzeitlichen 3:3 aus Fotos: Editpress/Jerry Gerard

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Der DT Berburg hatte sich am vergangenen Sonntag erstmals in der Vereinsgeschichte für das Finale der Tischtennis-Mannschaftsmeisterschaft qualifiziert. Nach einem spektakulären Spielverlauf schaffte Berburg nun das Kunststück, dem Titelverteidiger Hostert/Folschette im Final-Hinspiel dessen erste Saisonniederlage zuzufügen.

Die Stimmung im proppenvollen Centre Culturel Rénert stand den Meisterschafts- oder Pokalentscheidungen in Sportarten wie Handball oder Volleyball in nichts nach. Gestern gab es den ebenso erwarteten wie bei Tischtennis-Begegnungen doch eher ungewohnten großen Zuschauerauflauf. Im Duell der beiden Dorfvereine waren die Berburger sich bewusst, dass der Premieren-Titel eigentlich nur über einen Sieg vor heimischer Kulisse zu holen sei.

Titelverteidiger Hostert/Folschette war jedoch mit dem Willen angereist, keine Geschenke zu verteilen. Dementsprechend gingen Zoltan Fejer-Konnerth und Gleb Shamruk gegen Leandro Fuentes und Michael Schwarz zu Werke, denen sie keinen Satzgewinn zugestanden. Genauso deutlich verliefen die Matches im hinteren Paarkreuz. Nachdem David Henkens die Berburger mit seinem Sieg gegen Kevin Kubica erstmals jubeln ließ, stellte Maël Van Dessel den alten Abstand mit seinem Drei-Satz-Sieg gegen Tom Scholtes wieder her, was genau nach dem Geschmack des Gästeblocks war.

Nach der Pause geriet Fuentes zunächst gegen Shamruk in Rückstand, um ab dem zweiten Satz plötzlich wie aus einem Guss zu spielen und mit seinem Sieg zum Spielstand von 2:3 aus Sicht des Herausforderers zu verkürzen. In der Nebenbox ging das deutsch-deutsche-Duell zwischen Schwarz und Fejer-Konnerth derweil in den Entscheidungssatz. Dabei behielt Ersterer etwas überraschend die Oberhand gegen seinen routinierten Landsmann. Nach der Verwandlung des ersten Matchballs zum 3:3-Ausgleich wurde Schwarz, der in der kommenden Saison zu seinem saarländischen Stammverein zurückkehrt, überschwänglich gefeiert.

Nervosität des Gegners ausgenutzt

Ähnlich spannend verliefen die beiden nächsten Partien. Zunächst brachte Scholtes seine Farben gegen Kubica erstmals in Führung. Zur gleichen Zeit gelang seinem Teamkollegen Henkens der 2:2-Satzausgleich gegen Van Dessel. Der Belgier war im letzten Durchgang nicht mehr von Landesmeister Van Dessel zu bremsen.

Auch beim Stand von 1:3 haben wir noch an uns geglaubt. Die Spieler und die Zuschauer haben weiter Gas gegeben, sodass am Ende sogar der Sieg herausgesprungen ist.

Tom Scholtes, DT Berburg

Auch der optimistischste Berburger Fan hätte zuvor beim Stand von 1:3 nicht mehr daran geglaubt, dass seine Formation eine Stunde später mit 5:3 führen würde. Und es sollte noch besser kommen für den Außenseiter, der „nur“ noch einen von beiden Doppeln gewinnen musste, um den unverhofften Sieg einzufahren. Die Dämme brachen, als das Duo Fuentes/Scholtes, nach knapp dreieinhalb Stunden, seinen dritten Matchball zum 6:3-Erfolg verwandeln konnte.

„Auch beim Stand von 1:3 haben wir noch an uns geglaubt. Die Spieler und die Zuschauer haben weiter Gas gegeben, sodass am Ende sogar der Sieg herausgesprungen ist. Dem Druck, gegen Kevin (Kubica) gewinnen zu müssen, habe ich standgehalten. Im Doppel waren unsere Gegner sichtlich nervös. Uns ist es gelungen, dies auszunutzen, indem wir das Heft in die Hand genommen haben“, so „Youngster“ Tom Scholtes, der das entscheidende Rückspiel am kommenden Sonntag in Koetschette kaum erwarten kann. „Im Rückspiel genügt uns jetzt ein Unentschieden. Sollte uns das nicht gelingen, können wir den Titel immer noch über das ‚Golden Match‘ holen. Ich freue mich auf die Begegnung.“

Im Überblick

Berburg – Hostert/Folschette 6:3
Leandro Fuentes – Zoltan Fejer-Konnerth 0:3
Michael Schwarz – Gleb Shamruk 0:3
David Henkens – Kevin Kubica 3:0
Tom Scholtes – Maël Van Dessel 0:3
Leandro Fuentes – Gleb Shamruk 3:1
Michael Schwarz – Zoltan Fejer-Konnerth 3:2
David Henkens – Maël Van Dessel 3:2
Tom Scholtes – Kevin Kubica 3:1
Fuentes/Scholtes – Van Dessel/Kubica 3:0

 Leandro Fuentes nutzte im Doppel an der Seite von Tom Scholtes den dritten Matchball zum 6:3-Erfolg
Leandro Fuentes nutzte im Doppel an der Seite von Tom Scholtes den dritten Matchball zum 6:3-Erfolg
Die Fans von Hostert/Folschette mussten mit ansehen, wie ihr Team den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab
Die Fans von Hostert/Folschette mussten mit ansehen, wie ihr Team den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab