Unity Run 42Mondorfer Schüler motivierten ihre Schule zur Beteiligung am ING Marathon

Unity Run 42 / Mondorfer Schüler motivierten ihre Schule zur Beteiligung am ING Marathon
Fernand Schaber (Präsident der „Unity Foundation“), Catherine Weiler („éducatrice graduée“ am Mondorfer „Lycée“), Charlie Eiffes und Erik Van Asten Foto: Editpress/Alain Rischard

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Mit dem Ziel, mehr Schüler für den ING Marathon zu begeistern, wurde voriges Jahr der „Unity Run“ geschaffen: Schulen laufen die 42 Kilometer als Staffellauf. Einzige Bedingung: Jeder Teilnehmer muss einen „Sponsor“ finden, der in ihrem Namen eine Spende an die Vereinigung „Unity Foundation“ macht. Sieben Schulen haben sich dieses Jahr gemeldet, darunter die Internationale Schule in Mondorf. Zu verdanken ist dies dem Einsatz zweier Schüler, die dort kräftig die Werbetrommel rührten.

Charlie Eiffes aus der Internationalen Schule in Mondorf ist heute eine begeisterte Läuferin; vor einem Jahr war das aber noch nicht der Fall. Eine Freundin aus dem „Lycée Aline Mayrisch“ (LAM) bat sie, in ihrem Laufteam mitzumachen. Das LAM war eine der drei Schulen, die bei der ersten Ausgabe des „Unity Run“ für Schulklassen dabei waren. Allerdings hatten sich nicht ausreichend Läuferinnen bzw. Läufer aus den eigenen Reihen gemeldet. Also wurden Bekannte aus anderen Schulen gebeten, auszuhelfen, u.a. eben Charlie.

„Mit Laufen hatte ich damals überhaupt nichts am Hut“, sagt sie. „Meine Leidenschaft sind Pferde, ich reite für mein Leben gerne. Laufen hatte ich überhaupt nicht auf dem Radar. Die Teilnahme am ‚Unity Run’ voriges Jahr hat alles verändert. Ich will jetzt noch mehr. Im September bin ich die ‚Route du vin’ mitgelaufen.“

Der Name „Unity Run“ leitet sich ab von der Wohltätigkeitsorganisation „Unity Foundation“. Deren Präsident Fernand Schaber erzählt: „Erich François, der Direktor des ING Marathon, ist voriges Jahr an mich herangetreten. Er wollte mehr Schüler für den ING Marathon mobilisieren. Er kam zu mir, weil wir durch unsere Projekte gut in einigen Gymnasien vernetzt sind. Sehr schnell entstand die Idee, ein Rennen parallel zum offiziellen Marathon zu organisieren. Die Idee ist, dass jede teilnehmende Schule die 42 Kilometer in Form eines Staffellaufs absolviert. Jeder Schüler läuft mindestens einen Kilometer, bevor er den Stab weiterreicht. Sie können dann aber, falls sie es wünschen, mehr mitlaufen.“

Bei der ersten Ausgabe voriges Jahr beteiligten sich drei Schulen: „Fieldgen“, die Internationale Schule Luxemburg und das erwähnte LAM. „Die Initiative ging vor einem Jahr noch von uns aus“, erzählt Schaber, „wir kontaktierten die Schulen und schlugen das Projekt vor. Dieses Jahr haben sich sieben (s. Kasten; d.Red.) angemeldet.“

Laufen für den guten Zweck

„Ich war total begeistert von dem Laufen, ich wäre sehr gerne mehr als nur einen Kilometer gelaufen. Und auch die Atmosphäre war absolut mega“, erzählt Charlie. „Ich sagte mir, eigentlich könnte doch unsere Schule bei der kommenden Ausgabe mitmachen.“

Charlie ist auf einer S4, ab der Klasse müssen die Schüler sich sozial engagieren, was mit der Teilnahme am „Unity Run“ auch getan wird. „Jeder Läufer und Läuferin muss mindestens einen ‚Sponsor’ finden, d.h. jemanden, der für sie eine Spende an uns macht“, erklärt Schaber. Es ist aber nun nicht so, dass die Schüler, sobald das Rennen gelaufen ist und wir das Geld haben, nichts mehr von uns hören. Wir sagen ihnen nachher, wofür wir das gesammelte Geld verwendet haben.“ Bis dato gebe es bereits um die 200 Einzelspenden. Es seien vor allem Verwandte und Lehrer, die für die Schüler spenden.

„Es ist definitiv eine zusätzliche Motivation, zu wissen, dass wir mit unserem Einsatz dazu beitragen, dass andere Kinder eine Schule besuchen können“, sagt Charlie. Mit den Spenden für den Lauf unterstützt die „Unity Foundation“ Schulprojekte in Malawi.

Als Ersten konnte Charlie ihren gleichaltrigen Kameraden Erik davon überzeugen, mitzumachen. „Als aktiver Fußballspieler bin ich gewohnt, viel zu laufen“, sagt er. Die Begeisterung der beiden fand in der Schule auf Anhieb großen Anklang. Charlie und Erik gingen von Klasse zu Klasse und rührten die Werbetrommel für den „Unity Run“. Der Erfolg gab ihnen recht: „Schon kurz, nachdem wir eine Liste ausgehängt hatten, wo sich Interessierte einschreiben konnten, hatten wir 38 Teilnehmer zusammen.“ Die beiden waren guter Hoffnung, dass sich noch weitere finden würden – eine Hoffnung, die sich kurz nach unserem Gespräch (Mitte April) erfüllte: Die Teilnehmerliste des Mondorfer „Lycée“ ist komplett.

Neben dem Wohltätigkeitsgedanken sieht die Schülerin auch das Werbepotenzial für ihre Schule: „Unsere Schule besteht erst seit sechs Jahren, und dies ist eine gute Gelegenheit, sie bekannter zu machen.“
Dafür sorgen u.a. die Laufshirts: Dank eines Sponsors bekommt jeder teilnehmender Schüler ein T-Shirt mit dem Logo seiner Schule.

Die Medaille vom Künstler Pit Weyer
Die Medaille vom Künstler Pit Weyer

Am Schluss des Gesprächs nimmt Schaber die Medaille aus der Tasche, die jeder Teilnehmer am Ende erhalten wird. Es ist das erste Mal, dass die Schüler die vom Künstler Pit Weyer entworfene Medaille zu sehen bekommen. „Letztes Jahr bekam ich keine“, sagt Charlie. „Ich lief meinen Kilometer, man bedankte sich bei mir, das war’s. Eine solche Medaille ist wenigstens etwas. Schade, dass es kein Rennen ist.“

Es ist der einzige Wermutstropfen für Lauffanatiker unter den Schülern: Eine offizielle Zeit wird für sie nicht gestoppt. „Wir wollten den olympischen Gedanken hochhalten“, sagt Schaber hierzu. „Dabei sein ist alles.“

Die teilnehmenden Schulen

École internationale Gaston Thorn, École internationale Mondorf-les-Bains, ISL – International School of Luxembourg, Lycée international Michel Lucius, ​​European School Luxembourg, Lycée Michel Rodange, École privée Fieldgen