Coupe de LuxembourgNiederkorn steht nach souveränem Auswärtssieg als Pokalfinalist fest

Coupe de Luxembourg / Niederkorn steht nach souveränem Auswärtssieg als Pokalfinalist fest
Hamadou Karamoko und die Niederkorner Verteidiger hatten Jean-Paul Kumbi (r.) im Griff Foto: Editpress/Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Progrès Niederkorn qualifizierte sich mit einem nie gefährdeten 2:0-Sieg gegen die US Mondorf für das Pokalfinale. Die Gelb-Schwarzen ließen ihrem Gegner kaum Torgelegenheiten. Es war die erste Niederlage für Mondorf unter Trainer Zitelli, seiner Mannschaft fehlte die Durchschlagskraft.

Pokalhalbfinale, zwei formstarke Mannschaften, schönes Wetter, mehr als 1.300 Zuschauer und eine hervorragende Stimmung: Der Tisch für einen spannenden Abend war angerichtet. Von den Gästen aus Niederkorn gab es jedoch keine Geschenke, denn Jeff Strasser hatte sein Team perfekt vorbereitet. Schon im Vorfeld hatte Strasser keine Zeit für Nebenschauplätze („Es ist ein Halbfinale, kein Bruderduell“). Die volle Konzentration galt dem Spiel und seine Mannschaft spiegelte diese Professionalität auf dem Platz wider. Über die gesamte Spielzeit präsentierten sich seine Schützlinge aufmerksam, kämpferisch und leisteten sich kaum Fehler.

Niederkorn setzte Mondorf von Anfang an gehörig unter Druck. Innerhalb weniger Minuten wurden Torwart Agovic und Costinha so intensiv bedrängt, dass ihre Klärungsversuche gefährlich geblockt wurden. Die Gäste waren absolut tonangebend, sie drückten die Hausherren vor das eigene Tor und erzwangen immer wieder Ballverluste im Mittelfeld. „Wir hatten von Anfang an sehr große Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen“, so Mondorfs Innenverteidiger Pit Simon. Konsequenterweise klingelte es dann auch ein wenig später. Nach einem Doppelpass zwischen Natami und Schmid zog der Italiener aus 15 Metern ab. Agovic konnte den Ball nur direkt nach vorne abwehren, wo Daham zur Stelle war (1:0, 6.).

Eine Teamleistung

Es blieb auch in Folge dabei: Die USM konnte sich vom Druck kaum befreien und Schmid hätte locker auf 2:0 erhöhen können (18.). Die Mondorfer Anlaufschwierigkeiten dauerten satte 25 Minuten. Ein erster vernünftig vorgetragener Angriff von rechts und Abdelkadous hatte genügend Platz, um einen Schuss abzugeben, den Latik jedoch souverän parierte. Die Zitelli-Schützlinge waren nun etwas besser im Spiel, Offensivaktionen ergaben sich jedoch nur selten. Die beste Chance gehörte Simon. Der großgewachsene Verteidiger kam nach einer Ecke frei zum Kopfball, aber sein Aufsetzer sprang über das Tor (45.).

Walid Jarmouni (r.) drückte der Partie in der Schlussphase seinen persönlichen Stempel auf
Walid Jarmouni (r.) drückte der Partie in der Schlussphase seinen persönlichen Stempel auf Foto: Editpress/Gerry Schmit

Mondorf kam zielstrebiger und wacher als zuvor aus der Kabine. Der Progrès weiß allerdings, wie man erfolgreich verteidigt. Die Statistik spricht Bände: In den letzten acht Spielen hat Niederkorn nur vier Tore kassiert. Insbesondere hatten Delgado und Karamoko Torjäger Kumbi gut im Griff, aber es war eine Teamleistung: „Wir haben über unsere Defensive gesprochen und viel trainiert. Das Verteidigen fängt vorne an, wenn jeder für jeden kämpft, dann ist das Verteidigen für alle auch einfacher. Das haben wir heute auf den Platz gebracht“, meinte Mittelfeldspieler Omar Natami.

In der Offensive gab es nun auch mehr Raum für den Progrès. Nach einem entschlossenen Solo von Bah lag der Torschrei den Niederkornern schon auf den Lippen – der Ball strich knapp am langen Pfosten vorbei (51.). Das Spiel nahm in dieser Phase eine kleine Verschnaufpause, was den Gästen entgegenkam. Der eingewechselte Fernandes hatte jedoch anderes vor. In einem Eins-gegen-eins-Duell erzielte der 22-Jährige fast den Ausgleich (64.). Die Mondorfer mühten sich redlich, aber es fühlte sich nie an, als ob sie gegen die starken Niederkorner eine Verlängerung erzwingen könnten. Im Gegenteil, Mixtur hatte zwei Großchancen, um den Sieg einzutüten, bevor es Jarmouni mit einer schönen Einzelleistung dann gelang (86.).

Statistik

Mondorf: Agovic – Steinmetz (79. Gassama), Simon, Holter, Benhemine, Costinha – Bourigeaud – Abdelkadous (79. Taarimte), Benamra (56. Fernandes), Bekkouche – Kumbi
Progrès: Latik – Guett Guett, Karamoko, Delgado, Karayer (46. Duarte) – Lybohy, Daham (75. Bastos) – Natami (83. Mazure), Schmid (61. Mixtur), Bah – Jarmouni
Schiedsrichter: Sabotic – Hansen, Mentz
Torfolge: 0:1 Daham (6.), 0:2 Jarmouni (86.)
Gelbe Karten: Bekkouche, Simon, Costinha
Beste Spieler: Abdelkadous – Natami, Delgado, Jarmouni
Zuschauer: 1.378 zahlende

Trainerstimmen

David Zitelli (Mondorf): „Ich bin sehr enttäuscht, für mich war es ein Albtraum. Wir wussten, es wird nicht einfach, aber uns sind besonders zu Beginn viele Fehler unterlaufen. Wenn man dann einem frühen Rückstand gegen so eine starke Mannschaft hinterherlaufen muss, dann wird es sehr schwierig. Das bessere Team hat gewonnen.“
Jeff Strasser (Niederkorn): „Es war wichtig, das erste Tor zu machen. Wir haben durchweg gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit gab es keine größeren Druckphasen von Mondorf, trotzdem bleibt es bei 1:0 immer angespannt. Wir hatten genug Chancen, vor dem 2:0 alles klarzumachen, aber wir haben auch viele junge Spieler in der Mannschaft. Ich freue mich besonders für die Leute, die über die Jahre tagtäglich für den Verein gearbeitet haben. Die sollten belohnt werden und das hat die Mannschaft hervorragend gemacht.“